Castello di San Pelagio

Ein Schloss als Sitz eines Luftfahrtmuseums

Als bekennende Liebhaberin der Fliegerei war es natürlich nur eine Frage der Zeit, wann ich im Castello di San Pelagio landen würde. Ein Schloss mit unterschiedlichsten Gärten, das ein Luftfahrtmuseum beherbergt, das ist natürlich genau meins!

k-Ausstellungsstück

Gefunden haben wir es relativ schnell in der kleinen Ortschaft Due Carrare, denn die liegt in der Nähe von Abano Terme und Padua – wie ihr sicher wisst, 2 Ziele die ich immer wieder ansteuere.

Beim Schloss selbst haben wir 2 große Parkplätze vorgefunden und dass wir richtig waren, wussten wir ohne das Schild zu lesen, denn gleich 2 Flugzeuge in Original-Größe konnten wir bewundern, noch bevor wir das Areal betraten.

ausreichend Parkplatz


silber Flieger


k-Besichtigung starten

Beim 1. Besuch mussten wir leider unverrichteter Dinge wieder fahren, denn wie schon an anderen Stellen haben wir nicht bedacht, dass es eine Mittagspause geben könnte. Diese war zwischen 13.00 – 14.30 und so nutzten wir die gewonnene Zeit, um einem nahegelegenen Weingut einen Besuch abzustatten. Ihr erinnert euch – die Familie Selmin!

Somit waren wir an diesem Tag durchaus erfolgreich, denn vormittags besichtigten wir La Rotonda – eine Palladio Villa der besonderen Art. Aber zurück zu diesem Schloss!


San Pelagio


Noch bevor wir an der Kassa waren konnte ich auf einem Plan sehen, was mich erwarten würde.


Lageplan

Netterweise durfte ich nicht nur überall fotografieren – was in Italien (und wahrscheinlich aus im Rest der Welt) nicht selbstverständlich ist, wie ich inzwischen weiß. Zusätzlich habe ich auch noch Informationsmaterial auf Deutsch erhalten, das meine Eindrücke bei diesem Besuch sehr hilfreich ergänzt hat!

Eingang Museum und Garten

Während ich durch einen Laubengang Richtung Eingang ging, wusste ich, es muss ein Traum sein, diesen Garten im Mai zu besuchen wenn die Rosen blühen. Wir waren im Herbst hier, aber trotzdem fanden wir es sehr idyllisch!

Bevor wir mit der Besichtigung des Gebäudes begangen, haben wir uns vom Garten verzaubern lassen. Wir sind einfach herumspaziert und haben die unterschiedlichsten Teile auf uns wirken lassen.

Dass auch hier immer wieder Fluggeräte in Originalgröße gestanden sind, wird euch sicher nicht verwundern.


roter Flieger


Richtung Restaurant

Der geheime Garten

Geht man zum Geheimgarten, in dem früher die engeren Freunde empfangen wurden, kommt man zu einem kleinen, altrömischen Thermalbecken, das für mich als Salzburgerin aussieht, als wäre es am falschen Platz!

Zwergerl Teich
Die dekorativen Statuen stammen aber „erst“ aus dem 18. Jahrhundert! Genauso gut, wenn nicht besser würde diese Figuren samt Becken in die Mitte unseres Zwergelgartens passen 🙂

Turm

Durch die Carpinata (Hainbuchenallee) gingen wir zuerst auf eine kleine Erhebung über dem Eiskeller, der immerhin ca. 80 m² groß ist und fast konstant 15° hat. Von oben konnten wir den sehr großen Fischteich, aber auch einen riesigen grünen Erdhügel sehen.

großer Teich


Hügel

In diesem Teil des Gartens fanden wir auch die schwarze Madonna von Loreto; seit 1920 die Schutzheilige der Flugzeugpiloten.

k-Madonna

Zum Hügel marschierten wir dann weiter, vorbei an einem ganz unglaublichen Baum, um am Ende in einer mystischen Ecke zu landen.

Trauer-Baum

k-Kunst

Die beiden Labyrinthe

In diesem Garten gibt es nicht nur ein Labyrinth, sondern sogar 2 zu finden!

  • Das eine ist das Labyrinth von Minotaurus, das auch die Legende von Ikarus aufgreift und
  • das andere hat einen ganz lustigen Namen: Es ist das Labyrinth des „vielleicht ja oder vielleicht nein“ und ist Gabriele d’Annunzio gewidmet, von dem wir später im Schloss noch mehr hören werden.

Am Rückweg von der Minotaurus-Ecke konnten wir noch einige Bewohner des Gartens beobachten.

Gut dass die zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen konnten, dass demnächst Martini ansteht und somit wohl ihr Schicksal besiegelt sein wird…


Warten auf Martini

Der frühere Wohntrakt

Im rechten Flügel vom Turm aus befindet sich die Küche und das Esszimmer. Durch die dargestellten Utensilien kann man sich mit einiger Fantasie das lebhafte Treiben hier gut vorstellen! Sogar ein kleiner Eisschrank (Vorläufer des Kühlschranks) befindet sich im Esszimmer. Dieser Trakt des Gebäudes diente als Wohnsitz des Eigentümers; die Familie Zaborra lebte noch bis 1960 hier (im Haus – nicht in diesen beiden Zimmern natürlich).

Küche


Esszimmer

Gleich neben der Küche sind die Gebrüder Montgolfier, die Erfinder des Heißluftballons, in einem der Räume verewigt.

Heute finden hier Vorträge und andere Veranstaltungen statt – früher hingegen waren hier die Tanzveranstaltungen.

Vortragssaal

Vom Seiteneingang gingen wir dann noch einmal in den Rosengarten, um die Turmansicht, die wir in unserer Euphorie über die Größe des abwechslungsreichen Gartens nicht ausreichend wahrgenommen hatten, zu bewundern.

k-Pausen-Ecke

 

Wusstet ihr eigentlich, dass es allein im Veneto über 3.000 Villen gibt? Das muss man sich vorstellen.

Allein hier müsste ich keine Angst haben, dass mir der Stoff für Geschichten ausgeht…

Der Turm mit seinen vollständig erhaltenen Zinnen stammt aus dem 14. Jahrhundert, jedoch wurde das Schloss im Laufe der Jahrhunderte an den jeweiligen Zeitgeist angepasst. Das heutige Aussehen stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Früher war der ganze Gebäudekomplex Teil der Verteidigungsanlagen von Due Carrare inklusive unterirdischer Verbindungsgänge, die jedoch heute zum Teil verschüttet sind.

Der repräsentative Garten

Im Hauptgarten vor dem Turm kann man über 200 verschiedene Rosenarten (über 1.000 Rosen insgesamt) rund um den Seerosenteich im Zentrum bewundern. Einige Rosen blühten sogar noch und der Duft war unglaublich!

Mir wurde gesagt, dass die Pflanzen hier in der Gegend sich besonders wohl fühlen, weil unterirdisch in dieser Region viele Thermalquellen verlaufen und die Wärme strahlt aus.

Seit ca. 1700 ist die Familie der Grafen Zaborra im Besitz dieses Anwesens, weshalb das Gebäude auch als Villa Zaborra bekannt ist. Im linken Flügel (Barchessa) wurden früher Heu und landwirtschaftliche Geräte gelagert.

Wenn man vom Balkon auf den Garten blickt, kann man die 4 Teile gut erkennen; ich habe mir sagen lassen, dass es sich dabei um die symbolische Darstellung der 4 Elemente handelt: Feuer, Luft, Wasser und Erde.

Blick in den Garten

Seerosen Teich


Seitenansicht Castello


Nun habt ihr meine Eindrücke vom Garten und sogar ein wenig vom Schloss innen gelesen. Lest nun weiter in Teil 2 vom Castello di San Pelagio…

Castello di San Pelagio – Museo dell’Aria

Via San Pelagio, 34
I-35020 Due Carrare (PD)
Tel +39 049 9125008
info [at] castellodisanpelagio [dot] it

Achtung: NICHT täglich geöffnet – bitte vor eine Besuch die aktuellen Zeiten überprüfen!

Tanti Saluti

Elena


Offenlegung:

Der Eintritt in das Castello war für Hotelgäste vom Hotel Terme Metropole kostenfrei. Zusätzlich habe ich eine informative Pressemappe erhalten – DANKE dafür!


 

18-Castello di San Pelagio

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9 Comments

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  1. says: Anita

    Ciao Elena!
    Das ist ja ein sehr interessanter Ort und das Schloss mit dem Garten sieht wunderschön aus! Das würde meinem Schatz sicherlich auch gefallen und kommt auf die Bucket-List für den Sommerurlaub im Veneto. Vielleicht schaffen wir es ja dorthin! Danke für diesen tollen Tipp!
    GLG Anita

    1. says: Elena

      Hallo Anita,
      falls ihr dort in der Gegen unterwegs seid, kann man eigentlich nichts falsch machen. Es gibt so viel schönes im Umland, dass man sich treiben lassen kann. Inzwischen sind auch die braunen Wegweiser zu den Sehenswürdigkeiten ganz gut platziert. Bald kommen neue Tipps für’s Veneto und hoffentlich ist wieder etwas für dich – für euch – dabei.
      Liebe Grüße
      Elena

    1. says: Elena

      Lieber Bruno,
      ich liebe Padua auch und und dieses Castello habe ich bei einem Kurzurlaub in der Gegend gefunden. Bald bin ich wieder im Umland von Padua und schon gespannt, was ich Neues entdecke.
      Liebe Grüße
      Elena

  2. says: Charnette

    Liebe Elena,
    wir lieben Italien und wir (zumindest meine Männer) lieben Flugzeuge! Das ist ein richtig toller Ausflugstipp für unseren nächsten Italienurlaub. Mir gefallen so Gärten ja unglaublich. D.h. wir können mit einem Mal, alle glücklich machen. 🙂
    Danke für die schönen Einblicke.
    LG
    Charnette

    1. says: Elena

      Liebe Charnette,
      wir haben während unseres Besuches einige Familien mit Kindern gesehen. Ich habe auch 2 der Jungs beobachtet und war erstaunt, welche Details Kinder sehen, die uns verborgen bleiben. Was ich auch gut fand ist, dass ausreichend Parkplatz vorhanden ist und im Garten sind sicher die Labyrinthe für Kinder spannend.
      Viele Grüße
      Elena

  3. says: Susanne

    Oh, ist das toll! Also ich bin ja auch totaler Fan von Flugzeugen (wir waren auch schon in Toulose im Airbus Museum und in Berlin im Militärhistorischen Museum mit dem Schwerpunkt Luftwaffe) und würde mich bestimmt dort Stunden aufhalten. Wenn dann noch die Umgebung so schön ist, würde ich bestimmt gar nicht mehr weg wollen.
    Ein toller Tipp danke!
    LG Susanne

    1. says: Elena

      Liebe Susanne,
      seit ich in jungen Jahren Stunden und Tage (gefühlt quasi ständig) auf dem Stützpunkt der Frecce Tricolori verbracht habe, bin ich mit dem Thema „angefixt“. Ich liebe diese beeindruckende Technik und hier wird alles wirklich toll in Szene gesetzt.
      Viele Grüße
      Elena