Aus und vorbei ist es!

Ein Luxus-Unternehmen hauchte einem alten Palazzo neues Leben ein, doch alles hat ein Ende. 🙁 Es war ein Fixpunkt für viele Venedig-Besucher – der Ausblick vom Dach der Fondaco dei Tedeschi, doch das gehört seit April 2025 der Vergangenheit an.

Was weiter mit dem Gebäude passieren wird, steht noch nicht fest.
Fakt ist, man kann NICHT mehr auf die Dachterrasse.

Dennoch möchte ich den Artikel hier in leicht abgewandelter Form stehen lassen.

Für viele unter uns wird das eine schöne Erinnerung bleiben und all jene, die nie am Dach waren, können sich wenigstens einen Eindruck verschaffen, was sie versäumt haben.

Man konnte bereits erahnen, was am Weg zum Markusplatz zu erwarten ist: Nicht nur die Rialto Brücke war gut zu sehen, sondern ebenso der Torre dell‘ Orologio, der Uhrturm. Dadurch ist sogar für alle mit wenig Orientierungssinn die Richtung zur Piazza San Marco einfach zu finden.

Die Geschichte des Hauses

Nachdem das ursprüngliche Handelshaus 2x abgebrannt war, entstand im 15. Jahrhundert das Gebäude in seiner heutigen Form in nur 3,5 Jahren. Es wurde als Handelsniederlassung ausschließlich deutschstämmiger Händler, was seinerzeit Österreicher, Böhmen und Ungarn eingeschlossen hatte, genutzt.

Obwohl weitere Niederlassungen angedacht waren, blieb das venezianische Haus der einzige seiner Art am Mittelmeer. Bis zu 100 Händler konnten hier gleichzeitig nächtigen und ihren Geschäften nachgehen. Mit den Fuggern und Welsern sind nur 2 der bekannten Handelsfamilien zu nennen.

Den schönsten Blick auf das Gebäude der Fondaco dei Tedeschi hat man vom Canal Grande aus zu der Loggia mit den 5 Bögen, die früher zum Anlanden bzw. Ausladen gedient hat.

Das fast quadratische Gebäude schloss zwei Haupthöfe ein, von denen eine mit Loggien verschönert war. Die umlaufenden Arkadengänge in dem vierstöckigen Gebäude wurden zum Glück bei der letzten Renovierung erhalten.

Im Innern konnte man früher Gemälde von bekannten Künstlern wie Tintoretto, Tizian oder Veronese bewundern. Heute befinden sich diese Werke jedoch in unterschiedlichen Museen wie dem Correr Museum am Markusplatz.

Shopping-Himmel (nicht nur) für Wohlhabende

Über 140 Jahre beherbergte das Gebäude das Hauptpostamt von Venedig, doch seit 2016 wurde dieser Palazzo wieder gemäß seiner ursprünglichen Bestimmung als Einkaufszentrum für edle Marken geführt. Vor allem der 3. Stock ist ein Paradies für Frauen: Schuhe so weit das Auge reicht und alle erdenklichen Produkte für die Schönheit.

Ob man hochpreisig einkaufen möchte oder nicht, blieb jedem selbst überlassen, aber das Gebäude war auch innen auf jeden Fall absolut sehenswert. Überraschenderweise war fotografieren am Dach und im Innenbereich erlaubt!

Wie ich nun vermute, gab es doch nicht ausreichend Kundschaft, um das teure Gebäude und die wirklich vielen Mitarbeiter:innen auf Dauer zu halten.

Schade – aber DANKE, dass ich mehrmals in den Genuss kommen konnte, am Dach zu stehen.

Meine persönliche „Abschiedsvorstellung“ war Februar 2025.

Tanti Saluti

Elena

Offenlegung:

Jeder Besuch im Kaufhaus war rein privat. Für diesen Artikel habe ich keine Gegenleistung erhalten.