Esther Kinsky – Hain

Ein Geländeroman

Auf diesen Roman bin ich im Zuge eines Newsletters zur Lesung der Autorin im Literaturhaus Salzburg aufmerksam geworden. Da die Autorin wie ich teilweise in Friaul lebt, konnte ich nicht anders als mögliche weitere Gemeinsamkeiten suchen. (Werbung | Rezensionsexemplar).

Lesung von Ester Kinsky

Esther Kinsky

ist nicht nur als Autorin, sondern auch als Übersetzerin (Polnisch, Englisch und Russisch) tätig. Sie wurde für ihre Arbeit in beiden Bereichen mehrfach ausgezeichnet – für dieses Werk  z. B. auf der Leipziger Buchmesse.

2020 erhält Esther Kinsky den Erich Fried Preis – eine der renommiertesten literarischen Auszeichnungen Österreichs. Der Preis wird am 29. November 2020 um 11 Uhr im Literaturhaus Wien verliehen.

Das Buch selbst ist wie eine Reisegeschichte in 3 Teilen aufgeteilt:

  1. Olevano – nahe Rom
  2. Chiavenna – Lombardei
  3. Comacchio – im Po-Delta

Ein Anhang darf natürlich nicht fehlen; dieser weist auf verwendete Zitate hin.

Die Autorin

Esther Kinsky beschreibt als ICH-Erzählerin ihre Eindrücke der Gegenden und Alltags-Geschehnisse aus der Sicht eines trauernden Menschen. Wie in Filmsequenzen beschreibt sie detailliert was sie sieht, beschreibt das Unscheinbare und beinahe überall sieht sie Dinge, die sie an frühere Erlebnisse mit ihren Lieben erinnern.

„Hain“ ist  bestimmt nichts für jeden,

aber meiner Meinung nach ein Buch, dass man ein 2. x lesen sollte, um die ganzen Feinheiten zu erfassen.

Friedhof, Tod und Vergänglichkeit findet sich in diesem Buch voll von Trauer immer wieder. Die Erinnerung an vergangene Zeiten verbinden sich mit aktuell Erlebtem. Es geht um Sehen, um genau Hinschauen und Wahrnehmung.

Ein feinfühlig geschriebenes Buch

...tröstlich und perfekt für eine Zeit, in der viele von uns an liebe Verstorbene denken.

Dieses Buch ist nichts, was man so nebenbei zur Zerstreuung lesen wird. Ich habe es manchmal als anstrengend empfunden und habe es dann und wann weglegen müssen, weil eigene Empfindungen hochgekommen sind.

Dennoch nahm ich es immer wieder zur Hand – neugierig, wie es denn weitergeht mit den Empfindungen und der Verarbeitung der Trauer. Natürlich auch neugierig, welche Gegenden im Laufe des Buches noch auftauchen werden; welche davon ich auch schon bereist habe. Der Leser erlebt einen völlig anderen Blick auf Italiens Landschaften. Vielleicht hat mich persönlich deshalb der letzte Teil mit der Po-Ebene am meisten berührt.

Rückseite

Das dunkelblaue Buch ist fest gebunden (mit Papier-Schutzhülle) und endet bei Seite 283; die Maße sind ∼12 x 2,5 x 21 cm.

♦♦♦

DANKE an den Suhrkamp Verlag, dass ich das Buch lesen und hier darüber schreiben durfte.

♦♦♦

Tanti Saluti

Elena

Vorderseite

Offenlegung:

Für diesen Artikel habe ich keine Bezahlung erhalten, sondern „nur“ das Buch, damit ich es für euch lesen kann.


 

 

 

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2 Comments

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    1. says: Elena

      Liebe Hedy,
      danke für die freundlichen Worte. Ich gebe mein Bestes, immer wieder auch Bücher zu präsentieren, die nicht in aller Munde sind.
      Viele Grüße
      Elena