Eine Kleinstadt in der Emilia Romagna
Bestimmt habt ihr schon bemerkt, dass ich 3 Dinge besonders mag:
- Rundreisen
- Nicht zu große Städte und Dörfer mit historischem Kern
- Entspannen in warmen Wasser
Meine Reise nach Castel San Pietro Terme vereint all diese Vorlieben und hat mich noch dazu sehr positiv überrascht (Werbung | Pressereise).
Anreise und Umgebung
Wir befinden uns ca. 20 km südöstlich von Bologna.
Das Hügelland hier ist ausgesprochen reizvoll und wenn ihr ein wenig tiefer ins Umland vordringt, dann könnt ihr die typischen zerklüfteten „Calanchi“ sehen.
Mir hat dieses Landschaftsbild besonders gut gefallen!
Bei meinem 1. Besuch konnte ich bereits erkennen, dass die kleine Stadt einige historische Gebäude zu bieten hat. Um mir einen umfassenden Eindruck zu verschaffen, musste ich ein 2. Mal und ganz privat hierherkommen.
Das Ortszentrum
Wie immer möchte ich damit beginnen, wie einfach (oder eben nicht) die Parkplatz-Suche ist. In Castel San Pietro Terme war das überhaupt kein Problem.
Wir konnten schnell den kostenlosen und zeitlich unbegrenzten Parkplatz Parcheggio Viale XVII Aprile finden von dem aus wir alles erkundet haben.
Mein erster Weg führte mich Richtung Piazzale Vittorio Veneto und dann weiter ins Zentrum. Wenn ihr also den grün umwachsenen Turm seht, dann seid ihr genau richtig.
Wie so oft in italienischen Kleinstädten ist der Hautplatz (Piazza XX Settembre) groß und schön. Neben einem großen rosa Palazzo, der früher als Gericht und Gefängnis benutzt wurde, sind auch schöne Kirchen zu finden.
Beim „Santuario del Santissimo Crocifisso“ findet ihr einen Glockenturm, der zu besonderen Festtagen ein Glockenspiel mit 55 Glocken erklingen lässt.
Doch unser Weg führte uns weiter in die Via Bassi, die Via Giacomo Matteotti und die Gassen links und rechts davon.
Unsere nächste Entdeckung war dieser ehemalige Verteidigungspunkt von 1199. Heute wird das Gebäude als Teatro Comunale Cassero genutzt. Wie schön die Details waren, könnt ihr an diesem schmiedeeisernen Fabeltier sehen!
Plan- und ziellos sind wir die Gassen auf und ab gegangen, haben viele Geschäfte und Lokale und ein reges Dorfleben gesehen.
Es gibt überraschend viele kleine Geschäfte und die Preise sind moderat, obwohl das Angebot sehr schön war. Ich will euch nicht mit einzelnen Geschäften langweilen, doch eines meiner Favoriten war dieser Eisenwaren Laden (Negozio ferramenta).
Ich LIEBE Geschäfte wie dieses hier, denn bei uns in Österreich kenne ich das leider nicht mehr.
Was ich euch auch unbedingt zeigen muss, ist dieser Gastgarten der besonderen Art unter den Arkaden.
Wir waren uns nicht sicher, ob das gemacht wurde, um einen Hund sicher und entspannt bei sich zu haben, während man Kaffee trinkt und tratscht.
Oder ob es vielleicht darum geht, dass kleine Kinder nicht auf die Straße laufen …
Wenn ihr nun den Turm seht, dann wisst ihr, dass wir schon wieder am Weg zurück sind Richtung Hauptplatz.
Ich hätte noch viel länger durch diese typische italienische Altstadt gehen können, doch wir hatten noch einiges am Plan. Nach so viel Kleinstadt-Flair brauchte ich etwas GRÜNES.
Mein nächster Weg ging daher in einen nahegelegenen Park der besonderen Art, ganz nahe von unserem Parkplatz!
Der Garten „Giardino degli Angeli“
Als ich hörte, wie es zu dieser schönen grünen Oase gekommen ist, war ich sehr gerührt und traurig zugleich.
Seit 2008 gibt es diesen besonderen Ort der Erinnerung. Ein Ort der Ruhe und der Hoffnung. Nach dem viel zu frühen Tod von seiner Tochter Sara hat sich Valerio an das Projekt gewagt.
Wenn aus Schmerz etwas so Schönes entsteht und das dann noch mit allen geteilt wird, dann kann man nur DANKE sagen. Danke an Antonella & Valerio, aber auch danke an die Gemeinde, die dieses Projekt durch das Grundstück möglich gemacht hat.
Das zu schreiben macht mich besonders emotional, denn auch wenn ich selbst keine Kinder habe: Ein Kind zu verlieren ist bestimmt das Schlimmste, was passieren kann.
Doch falls ihr glaubt, es herrscht eine traurige Stimmung bei den Menschen, die hier spazieren, dann weit gefehlt! Ruhe und Frieden und eine schöne Langsamkeit konnte ich bemerken und viele hatten ein Lächeln im Gesicht.
Es ist ein öffentlicher Garten (9:30-19:00), der der Erinnerung an diejenigen gewidmet ist, die „uns zu früh verlassen haben“.
Der Garten der Engel wird als gemeinnützige Organisation von Freiwilligen betreut und durch Spenden unterstützt.
Daher setze ich ausnahmsweise einen Link, falls jemand mehr wissen will.
„Il Giardino degli Angeli ODV“ | Via Giuseppe Tanari, 431/B | Castel San Pietro Terme
Nach dieser Pause gehen wir Richtung Therme und kommen an diesem Freilufttheater vorbei, das zur Zeit unseres Besuches leider (hoffentlich nur) vorübergehend geschlossen war.
Wasser ist ein wiederkehrendes Thema in der ganzen Stadt, was der Name Castel San Pietro Terme schon vermuten ließ.
Heilwasser einst und jetzt
Vor inzwischen ~700 Jahren wurde die Quelle entdeckt.
Man erzählt sich, dass seinerzeit Schafe, die ein Leberleiden hatten, von dem Wasser getrunken haben und wieder gesund geworden sind. Wie manche von euch vermutlich wissen, ist „FEGATO“ das italienische Wort für Leber.
Das historische Wasserbecken aus dem 19. Jahrhundert ist definitiv nicht zu übersehen, aber wenn ihr die Stadt besucht und davor steht, geht auch auf die andere Straßenseite zum Park.
Dort konnten wir nämlich sehen, dass am kleinen Parkplatz am Sillaro Park laufend, wirklich laufend ein Kommen und Gehen war und viele Einheimische am unscheinbaren Brunnen Wasser in Flaschen abfüllten. Wir haben dann zumindest auch unsere 2 Wasserflaschen befüllt, denn, abgesehen davon, dass es gut geschmeckt hat, vielleicht hilft es für oder gegen etwas 🙂
Let’s Party
ZU GERNE wäre ich am Abend hier ausgegangen, doch bedauerlicherweise hatte ich bei beiden Besuchen ein anderes Programm bereits fix geplant. Ich stelle mir es mir aber wirklich toll vor, hier an einem lauen Abend einige Drinks zu nehmen.
Weiter ging es endlich Richtung Therme. Ich wollte unbedingt das Wasser testen und Dank der Geschäftsleitung wurde mir das auch ermöglicht.
Das Thermengebäude
Schon der Weg durch den Park fand ich total entspannend. Falls ihr aber direkt hinfahren wollt – es sind ausreichend Parkplätze vorhanden.
Als ich dann auf meine Voruntersuchung (die ALLE machen müssen, die den Therapie-Bereich nutzen wollen) gewartet habe, konnte ich mich an unterschiedlichsten Kunstwerken erfreuen. Das hat die sonst sehr sterile Atmosphäre ausgesprochen angenehm gemacht.
Bei all den unterschiedlichen Möglichkeiten, die dieses Gebäude zu bieten hat, habe ich mich für Physiotherapie unter Wasser entschieden. Da ich viel Zeit am Computer verbringe, sind verspannte Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule nur schwer zu verhindern. Viele von euch werden mir das nachfühlen können.
Ich empfand es als sehr angenehm und trotz meiner ausbaufähigen Italienisch-Kenntnisse war es kein Problem für mich, den Anweisungen des Therapeuten zu folgen.
Der Golfplatz
Falls diese Art der Entspannung nichts für euch ist, dann kann ich euch vielleicht für einen 18-Loch-Golfplatz begeistern?
Ich selbst habe diesen Sport noch nie versucht, aber ich bin bereits auf oder bei einigen Golfplätzen in unterschiedlichen Ländern gewesen.
Dass dieser unglaublich schön in die Landschaft vom Valle del Sillaro eingebettet ist, zeigen euch die nachfolgenden Bilder.
Während andere kilometerweit durch die Gegend spazieren (in diesem Fall 6.480 m), habe ich Gefallen daran gefunden, mit dem Golfwagen (mit) zu fahren.
Gemütlich auf einer der Bänke zu sitzen und die kleinen Häschen beim Sonnen und „Schnabulieren“ zu beobachten, hat mir gefallen.
Eine kleine Besonderheit:
Überrascht hat mich, dass es hier speziell Golf für Damen gibt. Im Le Fonti ist seit 2007 der Sitz des „Centro Tecnico Federale Femminile“.
Ich wäre jedoch eher beim 19. Loch zu finden – nur für den Fall, dass ihr mich sucht 🥂
Anusca Palace Hotel
Falls ihr nach dieser Tour nun geschafft seid, dann kann ich es euch nicht verdenken. Wir haben im Hotel gleich gegenüber genächtigt und gegessen, was ihr hier im Detail nachlesen könnt.
Nach diesem Spaziergang mit abwechselnd Anstrengung und Entspannung geht unsere Reise auch schon zu Ende.
Wenn ihr den Aufenthalt noch ausdehnen wollt, dann überlegt doch, ob die pulsierende Stadt Bologna oder das eher ruhige Imola für euch das Richtige wäre.
Beide Wege lohnen sich!
Tanti Saluti
Elena
Offenlegung:
Mein 1. Besuch in dieser Stadt erfolgte im Zuge einer Pressereise. Ich habe jedoch weder von Federterme, noch von der Gemeinde Castel San Pietro Terme eine Bezahlung erhalten.
Da ich inzwischen auch privat hier durch die Gassen spaziert bin, müsst ihr selbst entscheiden, ob das Werbung ist oder einfach mein Tipp für euch.