Geschichte und Kunst im Palazzo Doria Pamphilj

Eine Zeitreise durch Jahrhunderte

Habt ihr vom Palazzo Doria Pamphilj schon einmal gehört? Das ist ein faszinierendes historisches Gebäude mit reicher Geschichte – ein kulturelles Juwel Roms.

Ich bin 2010 bereits dort gewesen, jedoch ohne die Prunkräume zu besichtigen, sondern nur im Innenhof. Diesmal wollte ich alles – und ich meine wirklich ALLES sehen.

Also, stellt euch vor, es ist das 17. Jahrhundert in Rom, und die Familie Doria Pamphilj, eine der einflussreichsten Familien der Stadt, entscheidet sich für den Bau eines prächtigen Palastes. Sie mussten nicht wirklich sparen, denn diese Familie war nicht nur finanziell mächtig, sondern auch einflussreich in der römisch-katholischen Kirche und der damaligen Politik.

Daher wird es euch nicht wundern, wenn der Palast nicht nur als beeindruckender Wohnsitz entworfen wurde, sondern auch als Symbol für den Status und die Macht. Von außen sieht das Gebäude zwar auch opulent aus, aber kein Vergleich, wenn ihr hineingeht! Understatement war damals nicht so modern 😉

Die Eintrittskarte kann übrigens gleich wenige Meter nach dem Eingangstor im Erdgeschoss erworben werden. Im 1. Stock dann haben wir einen Audioguide erhalten, was ich normalerweise nicht so sehr mag, da mich die vielen Informationen meist überfordern, aber in diesem Fall war es sehr hilfreich.

Ich muss allerdings gestehen, dass ich mir nur angehört habe, was mich tatsächlich interessiert hat. Der Geschichte jedes Bildes auf den Grund zu gehen, wäre zu viel gewesen. Das werdet ihr noch sehen, wenn ihr weiterlest …

Dass ALLE Räume videoüberwacht sind, wird euch nicht wundern. Natürlich darf man nichts anfassen, aber ich war überrascht, dass nicht mehr (eigentlich alles) hinter Glas war.

Die Kunstsammlung von Caravaggio bis Bernini

Das absolut Spannende ist definitiv die Gemäldegalerie des Palazzo Doria Pamphilj. Die Familie war nicht nur reich, sondern auch generationsübergreifend Liebhaber und Förderer von Kunst. Im Laufe der Jahrhunderte konnten sie eine beeindruckende Menge von Gemälden, Skulpturen und antiken Artefakten erwerben.

Der Palast beherbergt Werke einiger der größten Künstler der Renaissance und des Barocks, darunter Velázquez, Caravaggio, Bernini und viele mehr.

Für mich war besonders beeindruckend, dass fast an jeder möglichen Stelle Bilder aufgehängt waren. Und das, obwohl auch die Wände und vor allem die Decken alleine schon so prachtvoll sind, dass der Palazzo auch ohne zusätzlichen Schmuck atemberaubend wäre.



Wenn ihr durch die opulenten Hallen des Palazzo Doria Pamphilj wandert, werdet ihr vermutlich (genau wie ich) von der künstlerischen Pracht förmlich überwältigt sein. Jedes Gemälde, jede Skulptur erzählt eine Geschichte und vermittelt einen Einblick in die reiche Kultur und Geschichte dieser Epoche.

Natürlich gibt es auch eine eigene Kapelle – wie für ein Gebäude dieser Art zu erwarten ist.

Die Atmosphäre im Palazzo ist einfach magisch, als ob man eine Zeitreise durch die Jahrhunderte unternimmt. Ich bin im wahrsten Sinne des Wortes mehrmals mit offenem Mund und den Blick nach oben gerichtet einfach dagestanden und habe Bild für Bild versucht zu erfassen.

Da der Platz an den Wänden trotz der Größe der Galerie begrenzt ist, sind die Bilder in der Petersburger-Hängung (auch Salonhängung) zu bewundern.

Olimpia Maidalchini Pamphilj brachte diesen Palazzo mit in die Ehe.

Sich all die Pracht einzuprägen, ist aber eigentlich aufgrund der Vielzahl an Eindrücken gar nicht möglich! Vermutlich müsste ich mehrmals hier sein, um auch den Prunk der Räume auszublenden und mich auf die Kunst konzentrieren zu können.

  • Selfiesticks sind übrigens verboten – nur falls jemand von euch dran denkt, auch die oberen Bilder damit besser erfassen zu können.
  • Ebenfalls verboten sind Hunde (außer Assistenz- & Blindenhunde).
  • Natürlich müssen Mobiltelefone auf lautlos gestellt werden und Videoanrufe sind generell verboten. Verständlich!

Ich will euch noch einige meiner persönlichen Favoriten zeigen! Der junge Kentaur im Sala Aldobrandini, mit Gemälden und antiken Skulpturen, gehört definitiv dazu!

Aber auch diese beiden, in einem der hinteren Räume. Also geht unbedingt in jeden einzelnen Raum!

Ich kann euch die mehr als 400 Werke gar nicht alle zeigen, aber bei den wenigen, die ich für euch in den Vordergrund gerückt habe, könnt ihr bereits erahnen, was für außergewöhnliche Stücke diese Familie mit der Zeit hier zusammengetragen hat. Ich ziehe den Hut!

Da ich nicht mit historischen Fakten zu sehr ins Detail gehen will, können alle, die es interessiert, auf Wikipedia nachlesen oder direkt auf der Seite vom Palazzo Doria Pamphilj. Beides ist wunderbar aufbereitet!

Der Palast ist nicht nur ein kulturelles Juwel

Heute ist der Palazzo nicht nur ein Museum, sondern auch weiterhin im Besitz der Familie. Die Räume sind teilweise noch privat genutzt, was dem Gebäude eine besondere Atmosphäre verleiht. Daher kann man leider nicht alle Etagen besichtigen.

Die geheimen Wohnräume

Was ich jedoch nicht ausgelassen habe, sind die „Appartementi Segreti“ – die private Wohnung von anno dazumal. Hier bekommt man einen Eindruck, wie man in vergangenen Tagen möbliert und dekoriert hat. Besonders gern hätte ich das Badezimmer („Bagno di Diana“) genutzt ♥

Doch seht euch nicht nur die Möbel an; betrachtet die Decken und auch die kunstvollen Parkettböden.

Es gibt in den Räumen Andeutungen an alle 4 Elemente (Feuer, Wasser, Erde, Luft). Wer mich schon länger kennt weiß, dass ich einen Hang zu Antiquitäten habe. In diesen Zimmern hätte ich einiges gefunden, das mir auch in der „Casa Elena“ gefallen würde 🙂

Wie bei mir üblich brauche ich nach so viel Schönheit eine Pause und dafür musste ich den Palast nicht einmal verlassen! Es gibt auf einer Seite ein wunderbares Café mit Leckereien in der Vitrine, die sehr schön waren und bestimmt auch wunderbar schmecken.

Entspannung bei einem Drink

Doch da es bei meinem Besuch extrem heiß war, habe ich mich für die Bar im Säulengang des Innenhofes entschieden. Zugegeben, es war der teuerste Aperitivo, den ich je hatte – und als Salzburgerin bin ich EINIGES gewohnt! Aber glaubt mir, diese Pause war jeden Cent wert!

… nicht nur der Ausblick, auch zuvorkommende Bedienung und natürlich besonders gute Kleinigkeiten zu den Drinks. Solltet ihr also nicht sparen müssen (oder wollen), dann gönnt euch das als Abschluss!

Wenn ihr jemals die Gelegenheit habt nach Rom zu reisen, empfehle ich wärmstens, diesen faszinierenden Ort zu besuchen.

Den Palazzo Doria Pamphilj zu finden ist sogar in einer Stadt mit knapp 3 Millionen Einwohnern extrem einfach: Ihr geht einfach von der Piazza del Popolo in die Via del Corso Richtung Monumento Vittorio Emanuele II.!

Das ist pfeilgerade und wenn euch unterwegs einige Möglichkeiten zum Shopping unterkommen, dann ist das gut möglich. 😊 Selbstverständlich kann dadurch die Zeit, die ihr für die Strecke braucht, schon ‚mal auf STUNDEN ausgedehnt werden.

 

Es bietet sich definitiv an, dieses kulturelle Highlight mit einem Shopping-Erlebnis zu verbinden.

Doch nicht nur hier findet ihr Spuren dieser Familie:

  • Ganz zentral auf der Piazza Navona findet ihr den Palazzo Pamphilj gleich neben der Kirche Sant’Agnese in Agone.
  • In Trastevere, also auf der anderen Seite des Tiber, ist das Ospitale Santa Francesca Romana zu besichtigen.
  • Und wer mehr im Nordwesten Italiens unterwegs ist, kann die Villa del Principe – Palazzo di Andrea Doria – in Genua besichtigen.

Ihr seht also, diese Familie hat sich im Laufe der Jahrhunderte und bis heute wirklich sehr für den Erhalt von Kunst und Kultur engagiert.

Danke – Grazie!

Ich bin mir absolut sicher, ihr werdet (wie ich) von der Geschichte und der Kunst dieses beeindruckenden Palastes begeistert sein und – mit oder auch ohne Shopping Tour dazu – einen tollen Tag haben!

Tanti Saluti

Elena

♥♥♥


Offenlegung:

Dies ist ein rein redaktioneller Artikel ohne Auftrag oder sonstiger Gegenleistung. Alle Recherchen erfolgten im Zuge einer privaten Reise.

Ich habe alle Eintritte und Getränke voll bezahlt und bedanke mich bei der Marketing-Abteilung, dass ich meine Fotos in diesem Artikel verwenden bzw. veröffentlichen darf.


 

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