5 sehenswerte Plätze in Rom

Rom ist nicht zu Unrecht eine Stadt, in die es Menschen aus der ganzen Welt zieht! Die Plätze in Rom tragen dazu bei. Auch wenn man (wie ich) bereits mehrfach dort war, findet man an jeder Ecke etwas Neues oder eine Veränderung zum Besuch vorher. Zugegeben – nicht immer zum Besseren, aber wo gibt’s das schon?

Wann ist ein Platz schön, groß, wichtig?

Ich möchte gleich vorweg festhalten, dass die Auswahl der Plätze willkürlich ist. Ich zeige euch bei diesem Spaziergang möglichst unterschiedliche, denn schön oder wichtig liegt sehr im Auge des Betrachters. Und GROSS muss nicht immer toll sein. Jede PIAZZA ist toll auf ihre eigene Art!

Bei meinem letzten Artikel seid ihr mit mir vom Bahnhof Roma Termini zur Piazza del Popolo spaziert. Allein entlang dieser Strecke könnte man schon einen Kurzurlaub verbringen!

Heute flanieren wir weiter und sehen uns erstmal die Piazza del Popolo genauer an:

#1 – Piazza del Popolo

Die Piazza del Popolo ist einer der größten Plätze in Rom und liegt im nördlichen Teil der Innenstadt.

Der Platz ist von bedeutenden Gebäuden und beeindruckenden Denkmälern gesäumt, die die Geschichte der Stadt widerspiegeln.

Daher empfehle ich euch: geht zur Mitte des Platzes und schaut langsam und bewusst 360° im Kreis, damit ihr erst einmal alles wahrnehmt, was es zu sehen gibt.

  • Der ägyptische Obelisk

Im Zentrum des Platzes steht der flaminische Obelisk, der von Ramses II. stammt. Dieser Obelisk ist ein echter Blickfang und mit fast 24 m der 3.-höchste in ganz Rom! Der Obelisk ist von vier ägyptischen Löwen umgeben, die das Ganze noch viel opulenter wirken lassen.

Übrigens: genau hier ist auch ein guter Treffpunkt, falls ihr in Begleitung seid und mal getrennt etwas unternehmen wollt.

  • Basilika Santa Maria del Popolo

Die Basilika Santa Maria del Popolo ist ein Juwel der Renaissance Architektur. Ihr Inneres beherbergt Kunstwerke von unschätzbarem Wert, darunter zwei berühmte Gemälde von Caravaggio: die „Kreuzigung des Heiligen Petrus“ und die „Bekehrung des heiligen Paulus“. Die Kapellen der Kirche sind mit Arbeiten von Gian Lorenzo Bernini und Raffael verziert, was die Basilika zu einem bedeutenden Ort der religiösen und künstlerischen Bedeutung macht. Achtet auch auf die Mosaike!

Falls ihr Filmanhänger von den „Illuminati“ seid, könnte es für euch interessant sein, dass in der Chigi-Kapelle in der Kirche Santa Maria del Popolo gedreht wurde. Doch wenn ihr den Film genau anschaut, werdet ihr noch einige weitere Spielorte hier in Rom finden! Plätze in Rom werden gerne für Dreharbeiten gewählt.

  • Santa Maria in Monte Santo & Santa Maria dei Miracoli

Wenn ihr euch umschaut, werdet ihr noch 2 weitere beeindruckende Kirchen entdecken, die den Beginn der Via del Corso einrahmen: die Zwillingstürme der Kirche Santa Maria in Monte Santo (ovaler Grundriss) und Santa Maria dei Miracoli (rund gebaut). Diese beiden barocken Kirchen, mit ihren eleganten Fassaden und Kuppeln, sind nicht nur architektonische Schätze, sondern beherbergen auch beeindruckende Altäre und Kunstwerke. 

Egal ob ihr die Zeit habt hineinzugehen oder nicht – alle genannten sind Zeugnisse für die künstlerische Blütezeit Roms. In meinem Fall war ich tatsächlich wieder genau zu den falschen Zeiten hier, denn die Kirchen waren zu. Ärgerlich, aber ein guter Grund wiederzukommen mit einer Liste von all den Dingen, die ich noch nicht geschafft habe 🙂

Ich rate euch auch, auf den Pincio-Hügel hinaufzugehen, bevor ihr weiter Richtung historisches Zentrum spaziert. Zugegeben, es sind nicht wenige Stufen, aber es lohnt sich, den Platz auch von oben zu bewundern. Von hier geht’s übrigens weiter zum berühmten Borghese Park, falls ihr das möchtet.

Die Bezeichnung „Piazza del Popolo“ lässt sich auf den Ursprung des Platzes zurückführen. Der Name übersetzt sich wörtlich mit „Platz des Volkes“. Diese Bezeichnung geht auf die mittelalterliche Vorstellung zurück, dass der Nordteil Roms, der von der Piazza del Popolo dominiert wird, ein Ort sei, an dem sich das „Volk“ – also die Bevölkerung Roms – versammelte.

Auch heute noch trifft man sich hier und wir haben genau hier eine kleine Shoppingtour durch die Via del Corso gestartet. Wie ihr wisst, liebe ich historische Gebäude, aber NUR Besichtigung, das wäre mir zu wenig.

Gutes Essen und zumindest ein einziges Erinnerungsstück, das ich mit nach Hause nehmen kann, das ist ein MUSS für mich, auch wenn es nur ein Kurzurlaub ist. Diesmal durften mich schwarze Glitzer-Sandalen mit nach Hause begleiten 🙂

Hier in diesem Condominio in der angrenzenden Straße „Via Principessa Clotilde“ zu wohnen und von der obersten Terrasse auf die Piazza del Popolo zu schauen, wäre mein Traum.

#2 – Piazza Cavour

Von der Piazza del Popolo gehen wir über eine der beiden nahegelegenen Brücken (Ponte Cavour oder Ponte Margherita) auf die andere Seite des Flusses Tiber.

Wir gehen vorbei an der evangelischen Kirche und ebenfalls am Kino, das in einem ehemaligen Theater untergebracht ist.

Tempio Valdese di Roma
Teatro Adriano

Die Piazza Cavour ist benannt nach Camillo Benso, Graf von Cavour, einem wichtigen Staatsmann im modernen Italien und Mitbegründer des neuen Königreichs Italien im 19. Jahrhundert. Dennoch ist es einer der unbekannteren Plätze in Rom.

Er starb übrigens auf den Tag genau 104 Jahre vor meiner Geburt.

Die Bronzestatue auf einem hohen Marmorsockel wurde kurz vor 1900 enthüllt.

Ein herausragendes Gebäude an der Piazza Cavour ist der Justizpalast (Palazzo di Giustizia), ein beeindruckendes neoklassizistisches Gebäude, das Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde. Der Justizpalast beherbergt das höchste Zivil- und Strafgericht des Landes.

Die Piazza Cavour ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Rom und ein belebter Ort, umgeben von Geschäften, Restaurants und Anwälten – irgendwie auch logisch, durch die Nähe zum Justizpalast.

Die Atmosphäre ist oft geschäftig, aber gleichzeitig strahlt der Platz eine gewisse Eleganz aus. Mir hat das viele Grün sehr gefallen und die symetrischen Wege, die – ausgehend von der Statue – den Platz schön unterteilen.

Der Platz liegt in unmittelbarer Nähe des Tiberufers und in der Nähe des Castel Sant’Angelo. Daher geht unbedingt rundherum, denn ihr werde nicht nur eine genauso schöne Seite an der Straße beim Tiber vorfinden, sondern auch der Blick aufs Wasser ist schön! Es gibt Lokale und das Touristenboot hat mich sehr an daheim erinnert.

Wir gehen wieder zurück auf die andere Tiber-Seite, und zwar über die Ponte Umberto I., direkt vor dem Justizpalat. Von der Brücke aus habt ihr wieder einen wirklich tollen Bick auf die Engelsburg.

#3 – Piazza Navona

Keine 500 m entfernt stehen wir bei einem Platz, der in meinen Augen einer der schönsten und gleichzeitig historisch spannendsten Plätze in Rom. Zu Zeiten der Cäsaren gab es hier eine gewaltige Wettkampfarena für Leichtathletik Wettbewerbe, Wagenrennen sowie zeitweise auch Gladiatorenkämpfe. Vom lateinischen Ausdruck dafür (agonis) leitet sich auch der Name Navona ab.

Heute seht ihr drei barocke Brunnen.

  • den Fontana del Nettuno = Neptunbrunnen (nördliches Ende des Platzes),
  • den Fontana del Moro = Mohrenbrunnen (südliches Ende) und
  • den Fontana dei Quatro Fiumi = Vierströmebrunnen (in der Mitte).
Fontana del Nettuno
Fontana del Moro

Letzterer wurde vom berühmten Bernini erschaffen (an den beiden anderen haben mehrere Künstler im Laufe der Zeit gearbeitet). Zu jener Zeit kannte man nur vier Kontinente und der Brunnen zeigt die Flüsse, die man damals damit in Verbindung gebracht hat.

  • die Donau in Europa (Mann mit Fisch),
  • den Río de la Plata in Amerika (Mann mit Füllhorn samt Geld),
  • den Ganges in Asien (Mann mit Ruder) und
  • den Nil in Ägypten (Mann mit Obelisken).

Ihr seht, nix mit Frauenquote 😉 – aber absolut beeindruckend und wahrscheinlich könnte man eine Stunde rund um diesen (und die beiden anderen) Brunnen gehen und würde immer noch neue Details sehen.

Aber nicht nur diese „Wasserspiele“ lohnen den Weg zur Piazza Navona, die übrigens ca. 240 m lang ist!

Mir haben aber auch die Renaissancepaläste und natürlich die Kirche Sant’Agnese in Agone, die von Berninis Konkurrenten Borromini geschaffen wurde, gefallen. Bedenkt auch hier, dass Kirchen nicht immer geöffnet sind.

Vielleicht habt ihr auch schon einmal von der Rivalität der beiden Künstler gehört oder *gelesen?

Wir haben Straßenkünstler gesehen sowie jede Menge Restaurants und Cafés. Die wunderschöne Piazza bekommt durch dieses Zusammenspiel eine magische Atmosphäre – und das bei Tag und Nacht. Daher: geht ruhig auch 2 oder 3x hin!

#4 – Piazza della Rotonda

Unser nächster Platz liegt nur 3 Straßen weiter! Hier befindet sich das Pantheon, eines der am besten erhaltenen antiken Gebäude in Rom. Allein deshalb solltet ihr diesen Platz aufsuchen.  Einen Brunnen mit einem Obelisken könnt ihr natürlich auch bewundern.

Das Pantheon wurde im Jahr 27 v. Chr. erbaut und ist ein Meisterwerk der römischen Architektur. Einen ausführlichen Artikel darüber habe ich euch bereits online gestellt.

#5 – Campo de’ Fiori

Dieser Platz – der übersetzt Blumenfeld heißt – hat mich bei meinen früheren Besuchen besonders fasziniert. Leider sind viele der ursprünglichen Stände mit Obst, Gemüse und eben Blumen inzwischen von den üblichen Ständen mit billiger Mode und Souvenirs ersetzt worden. Sehr, sehr schade, aber dennoch einen Besuch wert!

Ich habe die wenigen verblieben Bauernstände aktiv gesucht und erfolgreich verhindert, dass mir bei den Ramsch-Ständen etwas aufgeschwatzt wurde 🙂

In der Mitte des Platzes seht ihr seit ca. 1900 eine Statue des Philosophen Giordano Bruno, der dort 1600 als Ketzer verbrannt wurde.

Achtet auf den Sonnenstand, wenn ihr auch sein Gesicht sehen wollt. Ich finde, die Statue ist besonders stimmungsvoll gearbeitet. Seht euch auch den Sockel genau an!

Wir nutzten den Besuch diesmal für eine Pause in einem ziemlich besonderen Lokal. Ja, auch das findet man an touristischen Hotspots!

Es war weder teurer als sonst, noch schlechter und auch die Bedienung war freundlich. Wenn ihr also zwischen 8:00 früh und 2:00 nachts eine Pause braucht oder eine coole Cocktailbar sucht, dann ist mein Tipp:

Taba Café – „Il cocktail bar di Campo de’ Fiori„.

Wie ihr euch denken könnt, war das nur eine willkürliche Auswahl von Plätzen in Rom, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Es gibt so viele mehr, dass ich ein Buch darüber schreiben könnte.

 
Aber ich will euch realistische Tagesetappen zeigen; diese hier ist gut 3 km lang und ermöglicht es euch daher, kleine Abstecher zu machen, falls ihr (für euch) Interessantes am Wegesrand entdeckt.

Bleibt also neugierig, wohin ich euch demnächst entführe…

Tanti Saluti

Elena


Offenlegung:

Dies ist ein rein redaktioneller Artikel ohne Auftrag oder sonstiger Gegenleistung. Alle Recherchen erfolgten im Zuge einer privaten Reise.


 

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4 Comments

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  1. says: mario viggiani

    Ein sehr schöner Beitrag! Hier schreibt jemand, der Italien liebt. Es macht Spaß, in Ihrem Blog zu stöbern. Rom hat jedoch nicht nur fünf Plätze, die einen Besuch wert sind, sondern unzählige.

    1. says: Elena

      Lieber Mario,
      ich gebe Ihnen 100 % recht! Anfangs hatte ich mir auch viel mehr schöne Plätze vorgemerkt, aber der Artikel wäre zu lang geworden. Daher habe ich mich auf diese beschränkt.
      Herzliche Grüße
      Elena