Eines der 13 schönsten Dörfer in Friaul-Julisch Venetien
Obwohl die kleine Berggemeinde Poffabro definitiv nicht “am Weg” liegt, war ich bereits mehrfach dort. Meine Premiere ist dem Umstand geschuldet, dass ich mich vor Jahren verfahren hatte. Durch die kurvige Bergstraße fand ich viel zu lang keine gute Stelle zum Umdrehen und irgendwann wollte ich dann nicht mehr zurückfahren, weil ich hoffte, dass ich wieder zu einer größeren Straße komme. Und Ta-taa! – plötzlich war dieses Dorf vor uns.
Tja, Umwege erweitern die Ortskenntnis, wie es so schön heißt 🙂
Poffabro – ein Dorf aus Stein und Holz
Mein Auto habe ich gleich am 1. sichtbaren Parkplatz stehen lassen, da ich keine Ahnung hatte, ob man ins Zentrum fahren kann oder darf. Wobei, Zentrum ist hier ein großes Wort!
Am Platz vor der Nikolaus-Kirche “Chiesa Parrocchiale di S.Nicolò Vescovo” steht der Dorfbrunnen und bei jedem Besuch sah ich einige einheimische Autos parken. Ortsfremde Kennzeichen sind mir hier nie aufgefallen.
Was hier aber besonders ist, das ist die Aussicht! Bei gutem Wetter kann man von den sonnigen Hängen dieser Hügel ewig weit ins Land blicken. Ich hatte bisher nur begrenzt das Glück, aber ich versuche es weiter.
Es ist unschwer zu erkennen, dass die mehrstöckigen Häuser aus behauenen Steinen und viel Holz gebaut sind. Wer prunkvolle Villen oder gar Paläste sucht, ist hier falsch. Dieses Dorf wurde von Bauern und Handwerkern errichtet.
Zweckdienlich und mit vorhandenen Materialien mussten die Gebäude errichtet werden, da es lang keine gute Verbindungsstraße ins Tal gab und man im Winter entsprechend lang unter sich bleiben musste.
Der besondere Charme von Poffabro
Eine Bauweise, die ich so noch nie gesehen habe. Die innen liegenden Höfe sind oft ganz liebevoll dekoriert und auch wenn zu vermuten ist, dass nicht mehr alle Häuser bzw. Wohnungen dauerhaft bewohnt sind, ich finde es angenehm ruhig (fast meditativ) hier.
1976 hinterließ das Erdbeben auch in Poffabro und im gesamten Val Colvera Schäden. Seither wird möglichst originalgetreu wieder aufgebaut und ich finde es im Gegensatz zu manch anderen Dörfern sehr gelungen.
Das Gebiet der Gemeinde ist Teil des Regionalparks der Friaulischen Dolomiten. Daher gibt es reichlich Spazier- und Wanderwege, aber auch ganz in der Nähe Klettersteige. Auf der Piazza XX Settembre 1, mitten in Poffabro im Gebäude der ehemaligen Molkerei, findet ihr ein Besucherzentrum mit vielen weiteren interessanten Informationen.
Wie macht man einen Kurzurlaub aus diesem Besuch?
Wie eingangs erwähnt – Poffabro ist eines der 13 Borghi Più Belli D’Italia (FVG) und allein deshalb definitiv einen Besuch wert.
Solltet ihr in der Zeit von Mitte Dezember bis Mitte Januar dort sein, so sucht doch nach Krippen; diese findet ihr in allen möglichen Varianten und Besucher kommen aus der ganzen Gegend, um sie zu entdecken.
Egal um welche Jahreszeit ihr da seid, fahrt die 5 Minuten (2 km) zum “Museo Da li mans di Carlin“, wo ihr in kunstvollster Weise Miniaturen der hier regional typischen Häuser bewundern könnt.
Falls ihr nicht am richtigen Tag dort seid (geöffnet Sonntag Nachmittag und nach Vereinbarung), dann wäre Maniago auch nicht besonders weit und das dortige Messer Museum ist – abgesehen vom Ortszentrum – ebenfalls einen Besuch wert.
Zu guter Letzt sind Poffabro und Pordenone auch nur 37 km (40 Auto-Minuten) voneinander entfernt und das wäre definitiv eine gute Möglichkeit, um zu übernachten oder einfach für SHOPPING 🙂 Ich liebe die Geschäfte in und bei dieser Stadt!
Ich hoffe, ich konnte euch für dieses ungewöhnliche Dorf begeistern und freue mich heute schon, wenn ich bei meinem nächsten Ausflug nach Barcis einen Schlenkerer über Poffabro mache…
Tanti Saluti
Elena
Offenlegung:
Obwohl ich einmal auch im Zuge einer Pressereise kurz in Poffabro war, waren die anderen Besuche vorher und nachher privat.
Darum sehe ich keine Veranlassung, diesen Beitrag explizit als Werbung zu kennzeichnen.