… abseits der üblichen Wege!
Ihr kennt das sicher: Der Urlaub an der Adria ist vorbei und es geht (leider) wieder zurück Richtung Norden. Solltet ihr die Route durch das Kanaltal Richtung Villach wählen und nicht totaaal im Stress sein, dann hätte ich zur Abwechslung eine alternative Route von Udine nach Tolmezzo für euch.
Die reine Fahrstrecke wäre in einer guten Stunde zu schaffen, aber das ist ja nicht das Ziel. Der Umweg selbst ist eigentlich nur das letzte Drittel in die Berge, doch die Aussicht ist es wert; zumindest für mich war es das.
Weiter geht’s Richtung Norden und wenn ihr links auf den Hügel schaut, so könnt ihr aus der Ferne die wunderschöne Event Location Villa Gallici Deciani sehen.
Manchmal mache ich von der Hauptstraße aus nach rechts einen Abstecher nach Tarcento, um bei Artegna wieder auf die SS13 zurückzukommen.
Nur wenige Kilometer weiter könnt ihr euch entscheiden, ob ihr links Osoppo oder rechts Gemona in die Route einbaut. Bei mir hängt das davon ab, ob ich extra Zeit habe oder vielleicht Hunger & Durst eine Pause notwendig machen 🙂
Bei dieser Fahrt war es jedoch EXTREM HEISS, daher war mir mehr nach Wasser und Wald.
Flussbaden im Tagliamento
Ich habe das Wasser des Tagliamento bereits öfter angetestet und es war immer super, super kalt. Diesmal war es tatsächlich erträglich!
Nutzt beispielsweise den Parkplatz bei Braulins, kurz vor oder kurz nach der Kapelle.
Der Weg hinunter zur Schotterbank ist zwar ein wenig steil, aber es lohnt sich.
Je nachdem, wie viel es zuvor geregnet hat, kann der Weg zum Wasser durchaus weit sein. Ich empfehle Badeschuhe, die ich leider nicht dabei hatte, denn die Steine sind rutschig und manche scharfkantig.
Wenn ihr das richtige Auto habt, könnt ihr sogar bis zum Wasser hinunterfahren, aber das habe ich mir mit meinem 🚗 natürlich erspart.
Ihr solltet auch auf die Steine achten! Nicht nur, damit ihr euch nicht den Knöchel verstaucht, sondern weil die unterschiedlichen Steine unglaublich schön sind. Mehr über die Steine habe ich im Buch “Am Tagliamento” von Werner Freudenberger gelernt.
Nach dieser kleinen Abkühlung müsst ihr euch entscheiden, ob ihr noch eine kleine Extra-Runde zum Lago di Cornino in Forgaria macht, oder ob ihr gleich Richtung Bordano (dem Schmetterlingsdorf) fahrt.
In ersteren Fall findet ihr einen kleinen See, in dem man NICHT baden darf, aber dessen Farbe auf Grund von Mineralien unglaublich schön ist – vor allem im Frühling und wenn die Sonne gerade den perfekten Stand hat.
In meinem Fall wählte ich Kaffee (also nach Norden) und ich musste nicht einmal weit fahren. Gleich die Straße weiter Richtung Norden findet ihr die “Bar Ristorante Alle Sorgenti” am Weg nach Bordano.
Nach diesem Lokal hättet ihr noch einmal die Gelegenheit, zum Tagliamento zu gelangen. Ich entschied mich jedoch, die kurvige Straße Richtung Interneppo zu nehmen, um am nächsten Zwischenziel anzukommen.
Interneppo am Lago di Cavazzo
Er wird auch Lago dei Tre Comuni, See der 3 Gemeinden, genannt und man kann an verschiedenen Stellen baden.👙🩳Am Ufer ist ein Lehrpfad mit zehn Schautafeln (Schmetterlingspfad) zu finden, falls ihr lieber spazieren als schwimmen geht.
Das Dorf gehört zur Gemeinde Bordano und ist außer den Bildern an den Hauswänden nichts Besonderes, aber der See, den ihr auf dieser Route erreicht, kann auch umrundet werden (< 7 km).
Wir wenden uns nach rechts, wo wir dem See entlang weiter Richtung Cavazzo Carnico und Tolmezzo fahren.
Wenn ihr den Kirchturm von Cavazzo Carnico seht, dann bleibt links und folgt den Wegweisern Richtung Verzegnis. Das Dorf hat bereits alpine Häuser, aber das war’s auch schon. Mehr ist leider nicht zu sehen.
Tagliamento und Torrente But
Wie ihr sehen könnt, macht die Straße einige Kehren. Gleich bei den ersten könnt ihr am Straßenrand kurz halten und den Blick ins Tal genießen oder fotografieren.
Hier fließen der Tagliamento und der But zusammen.
Nach einer kurzen Fahrt (ca. 15 Minuten ohne Pausen) kommt ihr zum Lago di Verzegnis. Es gibt nicht EIN Ortszentrum; eigentlich sind es einige Weiler, die zusammen als Ortschaft Verzegnis gelten.
Von dort aus geht’s weiter, bis ihr in der Via Panias an der Staumauer steht. Ein Parkplatz ist dort vorhanden, falls ihr den Rundweg um den Stausee gehen wollt (ca. 3 km). Aber Achtung: Gutes Schuhwerk ist anzuraten!
Ich bin jedoch weiter gefahren, um noch zur Brücke zu gelangen, die ca. mittig über den Stausee führt. Der Torrente Ambiesta wurde übrigens erst in den späten 1950er Jahren aufgestaut.
Hier schien es früher ein Lokal oder eine Pension gegeben zu haben, aber bedauerlicherweise nun nicht mehr. Gesehen habe ich aber Camper auf der kleinen Wiese vor der Schautafel. Campen und Picknicken dürfte also erlaubt sein. Schwimmen – wie ihr sehen könnt – natürlich auch nicht, da der See als Wasserkraftwerk genutzt wird.
Jetzt geht unsere Reise wieder zurück auf die Autobahn oder die SS13 Richtung und weiter bis Tarvisio. Falls ihr noch weitere Umwege machen wollt, so bietet sich von Tolmezzo der Weg in die Berge oder das Aupatal Richtung Pontebba an.
Ihr seht also – man kann durchaus auch den Heimweg von der Adria noch zu einem tollen Ausflug machen. Das reduziert den Stress und ihr entdeckt mit wenig Aufwand Gegenden, die ihr sonst vermutlich nie besuchen würdet.
Tanti Saluti
Elena
Offenlegung:
Der Beitrag ist ohne Bezahlung und Auftrag nach unzähligen Fahrten durch diese Gegend entstanden.
Wow, das klingt nach einer fantastischen Alternativroute von Udine nach Tolmezzo! Es ist so erfrischend, abseits der üblichen Wege zu reisen und die Schönheit der Landschaft zu entdecken. Die Beschreibung deiner Fahrt entlang des Tagliamento-Flusses und der verschiedenen Seen, die du besucht hast, macht wirklich Lust darauf, diese Route selbst zu erkunden.
Lieber Tim,
danke für die netten Worte! Ja, vor allem bei Hitze und wenn man Kurven fahren liebt, ist das die perfekte Alternative, den Urlaub angenehm ausklingen zu lassen.
Viele Grüße
Elena
Bin in Spilimbergo geboren, beziehungsweise am Fluss Tagliamento, der unsere Strand war. Vor kurzer Zeit hat die Spilimbergo Stadt eine Konzert am Fluss gemacht. Bitte schauen sie: Vivi Spilimbergo und a propos Steine wir haben die internationale Mosaik Schule.
Oh, wie schön – jemand, der Flussbaden seit der Kindheit kennt 🙂
Das Konzert muss wunderschön gewesen sein. Da wäre ich gern dabei gewesen!
Die Schule habe ich bereits besucht und war tief beeindruckt! https://www.verliebt-in-italien.at/scuola-mosaicisti-del-friuli/
Liebe Grüße
Elena