Cesena: Ein verborgener Schatz in der Emilia-Romagna

Das Flair einer unterschätzten Stadt

Heute möchte ich euch von einer Stadt erzählen, die oft im Schatten ihrer berühmteren Nachbarn liegt, aber dennoch ein echtes Juwel in der italienischen Landschaft darstellt – Cesena.

Von Ravenna und Bologna habe ich euch schon berichtet. Erinnert ihr euch? Ravenna ist berühmt für ihre byzantinischen Mosaiken und historischen Kirchen.

Bologna ist die Hauptstadt der Region und bekannt für ihre mittelalterliche Architektur und kulinarischen Köstlichkeiten wie Tortellini und Mortadella.

Aber auch die 3 Kleinstädte Forlì, Faenza und Imola habe ich euch gezeigt und diese liegen genau auf der Route zwischen Bologna und Cesena, der zehntgrößten Stadt in dieser Region (ca. 100.000 Einwohner).

Wenn Vergangenheit auf Moderne trifft

Cesena, eine Stadt mit einer Geschichte, die bis in die römische Zeit zurückreicht, hat im Laufe der Jahrhunderte eine faszinierende Entwicklung erlebt. Gegründet als römische Siedlung namens „Caesena“, florierte die Stadt während der Renaissancezeit zu einem Zentrum des kulturellen und intellektuellen Lebens.

Heute ist sie ein lebendiges Zeugnis ihrer reichen Vergangenheit, von der antiken römischen Architektur bis hin zu den prächtigen Renaissancebauten – und immer wieder ist moderne Kunst zu sehen!

Wo Geschichte lebendig wird

Ich war tatsächlich überrascht von der Vielfalt der Angebote:

  • 10 Parks bzw. öffentliche Gärten
  • 10 Museen
  • 12 Kirchen
  • 17 Sehenswürdigkeiten, darunter mehrere Palazzi sowie viele Tore entlang der Stadtmauer

Wie immer bei mir muss ich euch erst einige historische Gebäude zeigen.

Piazza del Popolo und die gotische Loggia dei Mercanti

Die Piazza del Popolo, der Hauptplatz von Cesena, ist ein lebendiges Zentrum voller Geschichte und Charme. Umgeben von eleganten Palazzi und Cafés ist sie der ideale Ort, um das pulsierende Leben der Stadt zu erleben.

Die gotische Loggia dei Mercanti, einst ein Treffpunkt für Händler und Kaufleute, ist ein architektonisches Meisterwerk, das die Besucher in die mittelalterliche Atmosphäre von Cesena versetzt. Geht ruhig auch hinein bzw. hinauf!

In diesem Gebäude ist auch die Touristeninformation untergebracht, die mir mit wertvollen Informationen das Recherchieren für diesen Artikel sehr erleichtert hat! Danke – Grazie ♥

Was mir hier auch wirklich gut gefallen hat, ist die Verschmelzung der Baustile – wie ihr hier an dem Bild deutlich sehen könnt.

Wenn ihr das Gebäude genug bewundert habt, dann wird es Zeit, sich dem Platz in seiner ganzen Größe zuzuwenden. Mitten am Platz findet ihr den wunderschönen Brunnen Fontana Masini aus dem 16. Jahrhundert. Geht mindestens EINMAL rundherum und betrachtet bewusst die Details!

Weiter geht’s in Richtung „Parco della Rimembranza“ – ihr kommt dann an einem deutlich moderneren Kunstwerk vorbei: ein gar nicht zu kleiner Zentaur, der zwar originell ist, jedoch „sein bestes Stück“ an einer etwas ungewöhnlichen Stelle zur Schau stellt 🙂

Das ist aber nicht die einzige Figur neueren Datum, die wir entdeckt haben. An unterschiedlichsten Stellen im Stadtgebiet konnten wir interessante Figuren entdecken.

Von der Piazza del Popolo aus geht es den Hügel hinauf und ihr kommt zu einer der Hauptattraktionen. Es gibt mehrere Eingänge auf den Hügel und egal, welchen ihr wählt, man kann nichts falsch machen.

Rocca Malatestiana

Diese imposante Burg aus dem 15. Jahrhundert thront majestätisch auf dem kleinen Hügel in der Stadt und ist ein Symbol für die Macht und den Einfluss der Malatesta-Familie. Mit seinen massiven Mauern und Türmen bietet die Festung einen atemberaubenden Blick über Cesena und das umliegende Tal.

Den Rocca Malatestiana werde ich euch aber hier nicht ausführlich beschreiben, denn das würde einen eigenen Artikel füllen.

Wenn ihr dieses Bauwerk aber besichtigen wollt, plant genug Zeit ein! Führungen unter der Woche sind aber erst ab 4 Personen möglich, was für mich dann leider nicht interessant war.

Biblioteca Malatestiana

Die Biblioteca Malatestiana (um 1450) ist die älteste öffentliche Bibliothek Europas und UNESCO-Weltdokumentenerbe. Ihr einzigartiges Design und ihre kostbaren Sammlungen machen sie zu einem wahren Schatz für Literatur- und Geschichtsliebhaber.

Das große Gebäude ist ziemlich zentral gelegen. Man kann es zu den Öffnungszeiten auch betreten, wenn man keine Besichtigung buchen möchte. Das lohnt sich trotzdem, denn auch in den Gängen und einfach zugänglichen Räumen gibt es Interessantes.

Wichtig ist hier zu erwähnen, dass es nur geführte Besichtigungen gibt (01.04.-31.10.; Di.–So. jeweils 10:00-19:00, Mo. nur 14:00-19:00).

Ihr geht also hinein und die Treppe hinauf und schon steht ihr direkt vor dem Büro, wo ihr zu den vollen Stunden die Führung buchen könnt. Wichtig wäre, dass ihr rechtzeitig da seid, denn es können nicht unbegrenzt Personen in einer Gruppe die Bibliothek besuchen.

Kleine Sideinfo:

Direkt in der Biegung des Treppenaufganges befindet sich eine Toilette, die auch ohne Besichtigung benutzt werden kann.

Achtet in jedem Fall bei eurem Besuch auf die Gesichter der Malatesta; die dominanten Nasen sind nicht zu übersehen 😉

Duomo di Cesena

Die Basilica Cattedrale di San Giovanni Battista, ein Meisterwerk der romanischen Architektur, ist ein weiteres beeindruckendes Wahrzeichen der Stadt. Mit seiner imposanten, aber schlichten Fassade und den kunstvollen Fresken im Inneren ist der Dom trotzdem ein stimmiger Ort des Gebets.

⇉ Cesena wird übrigens die Stadt der Päpste genannt, weil gleich 3 in der Vergangenheit hier ihre Wurzeln hatten.

Kirchen gibt es insgesamt 12 in Cesena, jedoch muss ich gestehen, dass viele davon zwar groß sind, jedoch innen wie außen im Vergleich zu anderen eher schlicht gehalten sind.

Ich bin ja mehr eine Freundin des Opulenten, wenn es um Gotteshäuser geht, aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Schönheit im Detail gibt es aber in jeder einzelnen zu finden!

Essen, Trinken und Shopping

Cesena hat mich nicht nur mit einem vielfältigen Lokalangebot (wie z. B. dem „La Grotta & Boulevard“) überrascht (abends und auch tagsüber), sondern auch mit Geschäften in allen Preisklassen. Damit meine ich nicht die üblichen Handelsketten, sondern auch kleinere Geschäfte mit leistbaren und vor allem UNTERSCHIEDLICHEN Angeboten.

Ich hatte leider nicht die Zeit, ALLES bis ins Kleinste zu besichtigen, aber ich komme wieder.

Da unser B&B „La Garampa“ nur 10 Fußminuten von der Piazza del Popolo entfernt war, ist Cesena für mich ein idealer Punkt, um Pause zu machen auf dem Weg in südlichere Regionen. Unsere Anreise erfolgte übrigens über die Ponte Vecchio, die man mitten im Verkehr nicht sooo genau bewundern kann, aber einen Blick wäre sie dennoch wert!

Ihr findet im Zentrum von Cesena QR-Codes, die euch zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Informationen bieten. Dazu gibt es auch gratis WLAN.

!!! Alle Öffnungszeiten und Eintrittspreise könnt ihr beim Ufficio Turistico Cesena tagesaktuell abfragen. Dazu rate ich auch, denn ich habe auf meinen Reisen gelernt, dass sich Dinge oft rasch ändern und Personalmangel ist nicht nur bei uns ein Grund, Zeiten anzupassen !!!

Das Zentrum ist übersichtlich und wenn man nicht jedes Museum, jede Kirche von innen betrachten will, reicht ein Tag. Solltet ihr auch Museen und/oder außerhalb etwas sehen wollen, so bucht euch 2–3 Nächte. Die Preise der mir angebotenen Möglichkeiten fand ich absolut moderat.

Was gibt es noch zu sehen in der Umgebung?

In der näheren Umgebung gibt es natürlich auch noch einige Highlights, von denen ich nur eine Auswahl aufzählen möchte:

  • Die Abtei Santa Maria del Monte etwas außerhalb am Hügel.
  • Etwas näher ist das Kloster der Kapuziner, das mit dem großen Parkplatz ein idealer Punkt ist, um von oben auf die Stadt zu blicken.
  • Nicht weit von Cesena ist das Speiselokal „Quel Castello di Diegaro“ in einer idyllischen Burg untergebracht.

Parkplatz gibt es übrigens reichlich für dieses Lokal.

Vom Wintergarten aus hat man wunderbare Fernsicht!

Falls ihr die „schönsten Dörfer Italiens“ mögt, dann wären auch Brisighella und Dozza gut erreichbar.

Wenn ihr Entspannung braucht bzw. eine schlechte Wetterlage euch eher zu Thermengenuss verführt, dann habt innerhalb einer Autostunde gleich mehrere Möglichkeiten wie Castel San Pietro Terme, Riolo Terme, Castrocaro Terme und noch einiges mehr.

Ihr seht also, in Cesena & Umgebung kann man vieles miteinander verbinden – und in nicht einmal 15 km (also ca. 1/2 Stunde) wäre man auch schon am Meer, falls euch nach so viel Geschichte das Nichtstun gefallen könnte.

Tanti Saluti

Elena


Offenlegung:

Dies ist ein rein redaktioneller Artikel ohne Auftrag und Bezahlung oder gar sonstiger Gegenleistung.


 

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